Stadtwerke Potsdam GmbH
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Pressemitteilung
Potsdam, den 05.04.2007
Die Angebotsqualität der ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH hat sich im Jahr 2006 deutlich verbessert. Das Ergebnis sind mehr Fahrgäste und positive Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung. ViP-Geschäftsführer Martin Weis: "Die Bilanz für 2006 zeigt, dass die ViP mit ihrem Fahrplankonzept Takt+ und mit ihrer Abo-Kampagne zwei große Schritte in die richtige Richtung gemacht hat. Einen wirksamen Beitrag lieferte auch die stärker genutzte Bürgerbeteiligung."
In einer gemeinsamen Pressekonferenz stellten der ViP-Geschäftsführer und die Vertreterin des Aufgabenträgers Landeshauptstadt Potsdam, Dr. Elke von Kuick-Frenz, die Bilanz für das Jahr 2006 der Öffentlichkeit vor. Frau Dr. von Kuick-Frenz betonte, dass die Qualitätsvorgaben des Verkehrsvertrages erfüllt wurden: "Unter Einbeziehung der wichtigsten Kriterien Pünktlichkeit, Anschlussgewährung und Reisezeit konnten wir als Aufgabenträger im vergangenen Jahr eine deutlich gestiegene Qualität in der Arbeit der ViP feststellen."
Die mit dem Verkehrsleistungs- und Finanzierungsvertrag geschlossenen Vereinbarung zur Qualität ist eine gegenseitige Verpflichtung, die Mobilitätsbedürfnisse der Potsdamer Bürger und Besucher der Landeshauptstadt auf möglichst qualitativ hochwertige, effiziente und umweltverträgliche Weise zu erfüllen. Grundlage dafür ist der Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt Potsdam. In Verantwortung der Stadt liegen dabei die Instandhaltung und der behindertengerechte Ausbau der Bushaltestellen, die Bereitstellung erforderlicher Informationen im Rahmen des Baustellenmanagements sowie die Bevorrechtigung und Beschleunigung des ÖPNV unter Nutzung des Rechnergestützten Betriebsleitsystems (RBL). Entsprechend diesem Vertrag hat sich ViP verpflichtet, quartalsweise einen Qualitätsnachweis über die in ihrer Verantwortung liegenden Qualitätskriterien Pünktlichkeit, Anschlussgewährung und Reisezeit zu erstellen.
Pünktlichkeit ist eine entscheidende Voraussetzung für Kundenzufriedenheit im Öffentlichen Personennahverkehr. Im Verkehrsvertrag zwischen ViP und Landeshauptstadt ist vereinbart, dass mindestens 85% der Fahrten pünktlich sein müssen. Eine Fahrt wird als pünktlich bewertet, wenn sie nicht mehr als 3 Minuten zu spät und keine Minute zu früh erfolgt. 2006 betrug der Anteil pünktlicher Fahrten bei 87% und lag damit 5 Prozentpunkte höher als im Jahr 2005. Der beste Monat wies 90% pünktliche Fahrten auf, der schlechteste 85%. Die Pünktlichkeit der Tram (88%) lag etwas höher als beim Bus (86%). Straßenverhältnisse, Staus und Baustellen sind dafür ursächlich.
Im Verkehrsvertrag ist außerdem vereinbart, dass mindestens 85 % der Anschlüsse gewährt sein müssen. Der Jahresdurchschnitt 2006 lag für Bus und Tram insgesamt bei 90 %. Erreicht werden konnte dieser sehr gute Wert aufgrund der hohen Pünktlichkeit im täglichen Betrieb einerseits. Andererseits hat die Fahrplangestaltung Takt+, das Einführen von Direktverbindungen unter Berücksichtigung einer hohen Anschlussgewährung dazu beigetragen.
Im Systemvergleich mit dem wichtigsten Mobilitäts-Wettbewerber, dem Automobil, spielt die Reisezeit eine wichtige Rolle. Die Bemühungen der ViP um eine günstige Fahrplangestaltung mit Takt+ haben zu einer Verbesserung geführt. Der Verkehrsvertrag sieht vor, dass die Fahrgäste auf den wichtigsten Strecken mit Bus und Tram nicht mehr als die eineinhalbfache Reisezeit eines Autofahrers benötigen dürfen (Faktor 1,5). Grundlage sind gemessene Fahrtzeiten im Auto, die mit den Fahrzeiten von Bus oder/und Tram laut Fahrplan verglichen werden. "Nach der Einführung von Takt+ am 28. Mai 2006 liegt der Durchschnittswert bei 1,18 und lässt den ViP als sinnvolle Alternative zum Auto erscheinen", sagte Martin Weis. Eine wichtige Ursache ist die Zahl der gestiegenen Direktverbindungen durch den Fahrplanwechsel.
Die erfolgreichen Bemühungen der ViP um eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung schlagen sich in erhöhten Umsatzzahlen nieder. Die Einnahmen der ViP aus Fahrgelderlösen haben sich im Jahr 2006 um ca. 7,5 % erhöht. Diese Zahl wird nicht durch Effekte aus Tarifanpassungen hervorgerufen, da es im Jahr 2006 keine derartigen Maßnahmen gab. Neben der Verbesserung des Fahrplanangebotes wurde die Abonnentenwerbung durch die Kampagne "ABO-HALLO" intensiviert. Deren Erfolg schlägt sich im Anstieg der Abonnentenzahlen um durchschnittlich 20 % im Vergleich zum Vorjahr nieder.
Zur Optimierung und zum Nachweis der Qualität arbeitet die ViP mit modernster Technologie. Das rechnergestützte Betriebsleitsystem (RBL) im ViP-Leitstand dokumentiert alle Vorgänge sekundengenau. So kann einerseits operativ, z.B. bei Verspätungen oder Unfällen, durch den Fahrdienstleiter eingegriffen werden, andererseits werden ggf. strukturelle Probleme im Verkehr sichtbar, die später in die Erarbeitung von Fahrplänen einfließen.
Die computergestützte Fahrplanerstellung mit moderner Microbus-Software besteht aus drei Bausteinen: dem für die Kunden sichtbaren Fahrplan, den Umlaufplänen (Plänen für jedes einzelne Fahrzeug im Netz) sowie den Dienstplänen für die Fahrer. All diese per Software erstellten Fahrpläne werden laufend mit den jeweiligen Ist-Zuständen verglichen. Per Computer werden auch die Fahrgastinformationssysteme (DFI-Anlagen) an den ViP-Haltestellen gespeist. Im Jahr 2006 wurden weitere Standorte damit ausgestattet, u.a. der Kulturstandort Schiffbauergasse.
Martin Weis: "Der erwiesenermaßen erfolgreiche Prozess der Erstellung des Fahrplankonzeptes Takt+ im vergangenen Jahr ist Vorbild für die derzeitigen Arbeiten am Konzept Nacht+, das zum nächsten Fahrplanwechsel am 10. Juni 2007 in Kraft treten soll." Die Detailarbeiten laufen auf vollen Touren. Die Einführung gesicherter Anschlüsse im Spät- und Nachtverkehr ist unter Qualitätsaspekten besonders hervorzuheben. Auf der Angebotsseite ist die Verdopplung des Nachtverkehrs am Wochenende die wichtigste Neuerung von Nacht+.